Wie vermeide ich religiöse Begriffe in der Kommunikation?

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Wie vermeide ich religiöse Begriffe in der Kommunikation? Und warum sollte ich es tun?
Mir selbst passiert es ganz automatisch, dass ich „lieber Gott“, „Heiliger“ sowie den Klassiker „Gott sei Dank“ verwende – auch in geschriebenen Texten. Dabei habe ich gar keinen christlichen Hintergrund und möchte vermeiden, diesen in meiner Kommunikation zu verbreiten.

Das hat Gründe: Ich bin der Ansicht, dass wir heutzutage keine religiösen Phrasen in unserer Kommunikation benötigen, schon gar nicht, wenn wir nicht hinter ihnen stehen. Es ist Tatsache, dass ein unachtsam genutztes „Gott sei Dank“ bei der verwendeten Person überhaupt keinen Anklang an den christlichen Hintergrund findet – wie bei mir.

Warum benutzen wir sie dann aber ständig?

Klar: Wir schleppen solche Redewendungen mit uns mit, sind mit ihnen aufgewachsen. Dass sie also da sind und uns „passieren“, ist eben so. Zumal wir auch von ihnen umgeben sind. Überall sagt immer jemand „Grundgütiger“, „um Himmels Willen“ oder „gottlob. Somit bleiben diese Redewendungen ständig in unserem Arbeitsspeicher abrufbar – bereit, uns bei nächster Gelegenheit über die Lippen zu hüpfen oder in die Tasten zu wandern.

Doch obwohl sie ständig da sind und allgemein genutzt werden, sind sie in den allermeisten Fällen nichts anderes als hohle Phrasen. Gerade in geschriebenen Texten haben hohle Phrasen nichts zu suchen, wenn wir angemessen, achtsam und korrekt kommunizieren wollen.

Hier kommt ein zweiter, wesentlich kritischerer Faktor hinzu: Glaube und Religion sind gerade in den letzten Jahren ein Minenfeld geworden. Abgesehen von den vielen Millionen Menschen, die nie christlichen Glaubens waren oder anderen Glaubens sind, gibt es viele, die aus Kirchen ausgetreten sind. Sie mit unbedarft genutzten christlichen Redewendungen zu behelligen, ist schlicht kein guter Stil.
Viele finden inzwischen alles Religiöse oder Christliche unangenehm, vor allem in der Kommunikation von Unternehmen, Organisationen, Behörden, Vereinen und mehr – warum also hier in eine Konfrontation gehen, die wir ganz einfach vermeiden können?

Woraus sich Punkt 3 ergibt: Mir kann es sogar schaden, wenn ich mir oder meinem Unternehmen ungewollt einen christlichen Anstrich gebe – auf den viele inzwischen allergischer reagieren als zuvor.

Es gibt also Gründe genug, darauf komplett zu verzichten. Wenn dergleichen schon beim ersten Niederschreiben oder Skizzieren in die eigenen Texte gerät, dann mag das so sein. Bei der Überarbeitung wäre es aus meiner Sicht allerdings ratsam, diese Phrasen zu streichen oder zu ersetzen. Und zwar alle.

Mit etwas Übung wird mag es dann sogar wie von selbst ganz natürlich werden, sie auch im ganz normalen Gespräch nicht mehr zu nutzen – ob man das möchte, muss jede:r für sich selbst entscheiden.


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