Nein, Content ist nicht King. Erstens: Warum nicht Queen? Das habe ich mich schon lange gefragt: Wer hat es festgelegt, dass Content ein König sein muss, aber keine Königin? Geschlechterneutralität hat ausgerechnet hier nichts verloren? Interessant.
Schon hier sieht man, wie inhaltsleer diese Phrase ist.
Zweitens: Geht es noch abgedroschener? Ist all den Expert:Innen immer noch nichts anderes eingefallen, als unzählige Jahre lang diese überstrapazierte, todlangweilige und vollends unkreative Phrase zu dreschen?
Und drittens: Was soll das überhaupt heißen? Welche konkrete Handlungsempfehlung erwächst überhaupt daraus?
Eine Binsenweisheit wird auch dann weder schlau noch wahr, wenn sie bis zum Erbrechen hervorgekramt wird, um sich das Etikett der Wissenden anzukleben.
Also: Hören wir doch endlich auf
☝️ Content als King zu bezeichnen, denn das impliziert so viel Quasi-Maskulines, was hier weder zutrifft noch erwünscht sein kann.
☝️ einfach jahrelang das Gleiche zu sagen, weil diese Sprachverarmung unfassbar, unfassbar, unfassbar langweilt, uninspiriert und uninspirierend ist,
☝️ unreflektiert überkommene Quasi– Halb– und Nichtwahrheiten rauszuhauen ohne zu wissen, welche vernünftigen, schlüssigen und erfolgsversprechenden Handlungsaufforderungen, Strukturen und Prozesse umsetzen lassen, die diese Bezeichnungen verdienen.
Denn: Was folgt denn aus „Content ist King“? Doch nichts anderes, als dass er toll ist, gebraucht und gewollt wird (wer immer das auch festlegt).
Die Fragen bleiben: Welcher Content ist gemeint? Wie wann wo warum an wen auf welche Weise? Zu all dem sagt „Content ist King“ nichts. Ist er – in welcher Form, zu welcher Zeit aus welchem Grund auch immer – überhaupt angemessen? Dazu sagt die Phrase gar nichts. Kann sie gar nicht, denn sie ist keine Aussage, sondern nur eine Phrase, die schon seit viel zu vielen Jahren widergekäut wird.
Wir brauchen keinen King. Es lebe … ?
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